TAT

TAT

Erstellt am 29.11.2009 18:33:05, zuletzt geändert am 19.07.2017 15:53:19 (4)
Ein wichtiger Schwerpunkt bei unserer Beschäftigung mit den Hunden ist die Zusammenarbeit mit dem Verein TAT (= Tiere als Therapie). Tochter Lisa kooperiert seit bereits über einem Jahrzehnt mit dem TAT, hat die Ausbildung schon mit mehreren Hunden unseres Rudels erfolgreich bestanden und ist autorisiert, erste Assistenzbesuche bei neu hinzukommenden TAT-Mitgliedern abzuhalten. Ihr Berufsbereich Schule ermöglicht es ihr, unsere eigenen ausgebildeten Therapiehunde als "Klassenhunde" zu führen.

TAT – Tiere als Therapie Verein zur Erforschung und Förderung der therapeutischen Wirkung der Mensch/Tier – Beziehung (Quelle: Flyer von TAT)

Erstellt am 29.11.2009 18:34:19, zuletzt geändert am 29.11.2009 18:34:19 (3)
Der Schwerpunkt des Vereins „Tiere als Therapie“ (TAT) ist die tiergestützte Therapie.
Bei dieser Form der Therapie werden Störungen des physischen, psychischen oder sozialen Wohlbefindens unter Einbeziehung von Tieren vermindert oder beseitigt.
Für diese Arbeit eignen sich die verschiedensten Tierarten, von Kleintieren angefangen, wie zum Beispiel Mäusen, Hasen, Meerschweinchen, Schildkröten, über Katzen und Hunden bis hin zu größeren Tieren, wie etwa Lamas, Esel oder Rinder.
Die Tiere sollen den menschlichen Kontakt nicht ersetzen, sie sind viel mehr Co-Therapeuten und Katalysatoren. Dieser Verein versucht mit Hilfe von Tieren eine bessere Integration von behinderten und alten Menschen zu erreichen.
Der Verein TAT organisiert Tierbesuchsprogramme in Altenheimen, geriatrischen Stationen, psychiatrischen Anstalten, Sonderschulen für geistig- und körperbehinderte Kinder, Schulen für verhaltensauffällige Kinder, in Kindergärten oder Drogentherapiestationen.
Die Therapietiere sind speziell für die Therapie ausgewählte Tiere, die von dem Verein getestet werden. Für Hunde bietet TAT eigene Ausbildungskurse mit anschließender Prüfung an.
Ein weiteres Ziel von TAT ist es, die Wirkung der tiergestützten Therapie wissenschaftlich nachzuweisen und zu dokumentieren.

Tiergestützte Therapie

Erstellt am 29.11.2009 18:35:19, zuletzt geändert am 29.11.2009 18:35:19 (2)
Unter tiergestützter Therapie versteht man alle Maßnahmen, bei denen durch den gezielten Einsatz eines Tieres positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten von Menschen erzielt werden sollen. Das gilt für körperliche wie auch für seelischen Erkrankungen.
Das Therapiepaar Mensch/Tier fungiert hierbei als Einheit.
Als therapeutische Elemente werden dabei emotionale Nähe, Wärme und unbedingte Anerkennung durch das Tier angesehen. Zusätzlich werden auch verschiedenste Techniken aus den Bereichen der Kommunikation und Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie eingesetzt.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass Patienten, die mit tiergestützten Therapien behandelt werden, besser auf Medikamente ansprechen, dass Tierbesuche blutdruck- und pulsfrequenzsenkende sowie allgemein beruhigende Wirkung haben. Oft wird durch die Verbesserung der depressiven Verstimmung eine allgemeine Aktivierung und Anhebung des Motivationszustandes erreicht.
Tiergestützte Therapie ist überaus wirksam bei Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten, Patienten mit Sprach- und Bewegungsstörungen oder chronischen Schmerzzuständen, Alzheimerpatienten, körperlich und geistig behinderten oder verhaltensauffälligen Kindern, Depressionskranken und bei der Rehabilitation nach Unfällen.

Ausbildung zum Therapiehund

Erstellt am 29.11.2009 18:37:01, zuletzt geändert am 29.11.2009 18:37:15 (1)
Vorraussetzung für diese Ausbildung ist, dass eine gute und enge Beziehung zwischen Hund und Besitzer besteht. Einander Vertrauen ist hier auch ein wichtiger Aspekt.
Eine praktische Ausbildung für den Hund, sowie eine theoretische für den Besitzer mit anschließenden Prüfungen für beide sind für das Therapeutenpaar verpflichtend.
Meist gibt es sechs praktische Einheiten (inklusive Vorprüfung) zu je zwei Stunden „Arbeit“. Zusätzlich ist auch ein Stadtbesuch für beide Therapeuten verpflichtend. Hier untersuchen die Ausbilder, wie der Hund an öffentlichen Plätzen mit vielen Menschen reagiert. Daher werden Plätze, die für den Hund ungewohnt oder beängstigend wirken könnten, aufgesucht.

Übungen in den praktischen Einheiten:
Abruf von Futter (der Hund muss trotz Futter zum Besitzer zurück)
Abruf vom Spiel (der Hund muss trotz Spiel zum Besitzer zurück)
Bedrängungsübungen (viele Menschen gehen murmelnd, kreischend, „fuchtelnd“ auf den Hund zu und kreisen ihn ein. Der Hund darf hierbei keine Anzeichen von Nervosität, Angst oder Aggressivität aufweisen)
Futter nehmen und auf den Befehl „Aus“ wieder ausspucken (der Hund darf es nicht geschluckt haben)
Spiel mit anderen Hunden (auch hier darf der Hund keine Anzeichen von Aggression aufweisen)
Über Hund steigen (der Hund liegt am Boden und Menschen steigen über ihn drüber, der Hund muss ruhig liegen bleiben und darf keine Angst zeigen)
Vorsichtig Futter aus der Hand nehmen
Das Verhalten vom Hund in Bezug auf Rollstuhl, Gehgestell und Krücken wird geprüft (auch hier dürfen keine Angst oder Aggression vorhanden sein)
Ein fremder Hund wird vor dem eigenen Hund gefüttert, dieser muss neben dem Besitzer sitzen bleiben und ihn anschauen, also nicht auf den gefütterten Hund reagieren
Auch das Verhalten der Hunde gemeinsam auf engsten Raum wird geprüft

Zu diesen Übungen muss dann eine Prüfung mit eigenen TAT Prüfern abgelegt werden, wenn nur irgendwo Anzeichen von Nervosität, Angst oder Aggressionen auftreten, ist der Hund ungeeignet und schafft die Prüfung nicht. Die Prüfungen sind sehr schwer, da ein ungeeigneter Hund nur eine Gefahr in der Therapie darstellen würde.

Theoretische Teile für den menschlichen Therapeuten gibt es zu den Themen:
Einsatz tiergeschützter Therapie im Schulbereich
Tiere als Therapie in der Geriatrie
Physiotherapeutische Aspekte
Aspekte der allgemeinen Psychologie und der Gerontopsychologie
Stress und seine Auswirkungen bei der tiergestützten Therapie
Der Hund als potentielle Gefahrenquelle
Erste Hilfe für den Hund

Zu diesen Vorträgen muss man die theoretische Prüfung ablegen.